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Rolf Budde fordert: Höhere Lizenzen für Musikautoren aus den Streaming-Umsätzen der Konzerne

"Es ist höchste Zeit, dass Online-Musik-Plattformen wie YouTube endlich von ihren Milliarden-Euro-Umsätzen eine angemessene Vergütung an die Autoren und Musikverlage zahlen", das erklärte Prof. Dr. Rolf Budde, Inhaber von Budde Music Publishing in Berlin. "Hier wird immer noch gemauert. Ein Hindernis für die Piraten ist die Safe Harbour-Regelung mit Haftungsausschlüssen, die vor einigen Jahren eingeführt worden sind, um jungen Startups die geschäftliche Tätigkeit bei Umsetzung ihrer neuen Geschäftsideen zu erleichtern. Jetzt muss damit Schluss sein. Es ist eine Ungerechtigkeit, dass Milliarden-Unternehmen wie YouTube sich immer noch darauf berufen können und Autoren die Opfer sind", so Budde. Der Musikverleger appelliert an die EU-Kommission, endlich in der vorliegenden Richtlinie zum Urheberrecht festzulegen, dass die Plattformen, bei denen Nutzer Inhalte, wie z.B. Musik hochladen, einer gesetzlichen Vergütungspflicht unterliegen. "Eine angemessene faire Vergütung der Kreativen durch diese Online-Plattformen erfolgt immer noch nicht. Das ist eine große Ungerechtigkeit und darf nicht weiter geduldet werden", so Budde zum 70-jährigen Jubiläum von Budde Music Publishing in Berlin, das am 13. Juli 2017 in der deutschen Hauptstadt begangen wird. Budde bedauerte, dass oftmals die Verwerter von Musik den Respekt vor den kreativen Leistungen der Autoren vermissen lassen. Sie versuchen, mit Kritik an der GEMA die Tarife zu drücken.

Seit 70 Jahren steht der Name Budde für einen unabhängigen Musikverlag mit hoher internationaler Reputation. Benjamin Budde an der Seite seines Vaters Rolf ist mittlerweile die dritte Generation in der Geschäftsführung. 1947 gründete Rolf Budde, sen. den nach ihm benannten Musikverlag und machte ihn in wenigen Jahren zusammen mit seinem Partner, Textdichter Hans Bradtke, mit Schlagern wie "Pack die Badehose ein" und "Kalkutta liegt am Ganges" zu einer Erfolgsgeschichte. Nach dem 2. Weltkrieg erkannte man schnell auch das internationale Potential der Lieder. So sangen plötzlich Weltstars wie Frank Sinatras "Summer Wind" und Nat King Coles "Those Lazy Crazy Days of Summer". Berlin wurde so durch Budde Music schnell zu einer sicheren Adresse für Hits.

Die junge Generation bejubelt heute Stars wie Alle Farben (z.B. "Bad Ideas"), "Wankelmut ("Almost Mine"), Lena ("If I wasn't your daughter"), Aurora ("Running with the Wolves"), Alvaro Soler ("Sofia") und HipHop sowie Pop-Produzent Konstantin Scherer alias Djorkaeff ("Bilder im Kopf"), oder Multitalente wie Ali Zuckowski ("80 Millionen"), Simon Triebel ("Nur noch kurz die Welt retten") und Nico Rebscher ("No Roots"). Aber auch legendäre Schlager haben ihr Zuhause bei Budde: Conny Froeboess mit "Pack die Badehose ein" oder "Kalkutta liegt am Ganges" mit Vico Torriani.

Ein bis heute wichtiges Standbein des Verlages ist seit den 60er Jahren die Vertretung internationaler Kataloge in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt. Dafür stehen z.B. The Beatles, Bob Dylan und Leonard Cohen, mit deren Kompositionen Rolf Budde erfolgreich arbeitete. Eine besonders enge und lange Beziehung gibt es seit den frühen 80er Jahren u.a. mit der Familie Robinson und dem Sugar Hill Katalog. So vertritt Budde Music immer noch große Funk- und Hip Hop-Klassiker wie "The Message" oder "Shame Shame Shame".

Prof. Dr. Rolf Budde: "Wir haben seit Jahrzehnten den Anspruch, die Werke unserer Autoren, Produzenten und Künstler auf vielen Märkten zu platzieren. Dabei setzen wir auf unsere vielen Evergreens ebenso wie auf die jüngere Generation von Autoren, die mit ihren Werken auch sehr erfolgreich die Botschaften der Markenartikler beeindruckend oft ins Bewusstsein der Verbraucher transportieren."

Auch im Bereich Film gibt es Erfolge. So schrieben Konstantin "Djorkaeff" Scherer und sein Produzentenpartner Vincent "Beatzarre" Stein mit Filmkomponist Beckmann gemeinsam die Score Musik zum Film "Fack Ju Göhte". Djorkaeff & Beatzarre, die bereits mit Sido, Cassandra Steen, Adel Tawil, Ivy Quainoo und vielen weiteren zusammen gearbeitet haben, veröffentlichen damit ihren ersten Soundtrack.
Heute arbeitet Budde Music mit bedeutenden Katalogen aus aller Welt zusammen: Songs Music Publishing, Greensleeves Publishing und Downtown Music Publishing (USA), Edizioni Curci (Italien), Editions Raoul Breton (Frankreich), Reverb Music und Chelsea Music Publishing (GB), Fuji Pacific (Asien), um nur einige wenige zu nennen.

Nach dem viel zu frühen Tod des Firmengründers 1975 trat Rolf Buddes älterer Sohn Andreas in die Firma ein und begann, den kreativen Bereich auszubauen. In den 1966 bezogenen Büroräumen baute man ein Studio aus, in dem Andreas Budde 1983 die von ihm entdeckte deutsche Band Alphaville produzierte. Der hier entstandene Song "Forever Young" ist bis heute einer der größten Erfolge des Verlages geblieben. "Wir sind stolz, dass die enge und gute Zusammenarbeit mit der Band bis heute anhält", erklärte Budde.

1983 stieß Jurist Rolf Budde zur Firmenleitung. Sein Bruder Andreas gründete danach in Los Angeles die Tochterfirmen Budde Music Inc. und Budde Songs Inc.. 1989 folgte mit Budde Music France der französische und 2008 mit Budde Music UK der britische Arm. 2007 starb Andreas Budde viel zu früh in Berlin.

2009, nach der Lehre bei SMV Schacht Musikverlage in Hamburg und Cherry Lane in New York, setzte Rolfs Sohn Benjamin Budde zunächst als Leiter der Kreativabteilung und seit 2013 als Co-Geschäftsführer einen neuen Schwerpunkt bei Budde Music mit jungen etablierten Komponisten und Künstlern.

2015 wurde die Management-Abteilung "Budde Music Management" gegründet, die primär mit internationalen Acts arbeitet. So sind dort Künstler, wie Alvaro Soler, B-Case oder Nico Santos zu Hause. Alvaro Soler ist mit seiner Musik beispielsweise bis dato 30 x mit Platin, 11 x mit Gold und sogar 1 x mit Diamant ausgezeichnet worden.

"Durch die enge Zusammenarbeit mit Editionen, administrierten Verlagen und eigenen Signings sind wir heute stolz, durch eine internationale sowie einzigartige Bandbreite an Songs einer der größten unabhängigen Musikverlage zu sein", erklärte Rolf Budde.

Unser Foto zeigt v.l.: Benjamin Budde und Prof. Dr. Rolf Budde. (Foto: Christoph Mack)

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